10.07.2020 - „FDP ist so nötig wie noch nie“

Liberale: Konferenz nominiert einstimmig Stephen Brauer aus Crailsheim als Kandidaten für die Landtagswahl 2021

Ilshofen/ Bezirk Franken:  „Es kommt mir einerseits wie gestern vor, andererseits waren das richtige Hundejahre“, sagt Stephen Brauer. Die noch relativ kurze, aber überaus arbeitsintensive Zeit als Landtagsabgeordneter hat den 49-jährigen Crailsheimer nachhaltig geprägt. Am 1. August war er für Friedrich Bullinger nachgerückt, der nach zwölfjähriger Abgeordnetentätigkeit sein Landtagsmandat aufgab. Nun möchte Brauer bis mindestens 2025 im Landtag bleiben – und seine Partei ihn im anstehenden Wahlkampf unterstützen. Mit 25 von 25 Stimmen nominierten ihn FDP Mitglieder aus dem Haller Landkreis bei einer Wahlkreiskonferenz in Ilshofen als Wahlkreiskandidaten. „Hätte er nicht dieses starke Profil, wäre ich nicht für ihn zurückgetreten“, sagt Friedrich Bullinger über Brauer. Dessen Amt als finanzpolitischer Sprecher seiner Fraktion erhalte man „nicht von ungefähr“.

Gleichzeitig warnt Bullinger im Hinblick auf die Landtagswahl vor zu viel Euphorie. „Das Direktmandat wird er wohl knapp nicht schaffen“, zu groß sei die Konkurrenz durch die Kandidaten von Grünen und CDU. Dennoch zähle bei der Wahl jede Stimme, wenn im Regierungsbezirk die Zweitmandate ermittelt werden. „Ihr müsst mir helfen. Wir sind zwar eine kleine Gruppe, aber die hat eine laute Stimme“, schwört Brauer seine Parteikollegen ein. Die aktuellen Umfragewerte für die FDP seien zwar schlecht, aber das könne sich in den nächsten Monaten noch ändern. Mit FDP-Kernthemen wie Steuerentlastungen für den Mittelstand sowie Investitionen in Bildung und digitale Infrastruktur will Brauer im Wahlkampf punkten. Die politischen Gegner aus den größeren Landtagsfraktionen attackiert er: die CDU „ein großer, satter Haufen“; die Grünen „weltfremd“ und die AfD „Spinner“.

Auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann bekommt sein Fett weg: „Ihm ist aufgefallen, dass es nach zehn Jahren immer noch die gleichen Funklöcher gibt – und er hat nichts dagegen unternommen“, betont Brauer. In Sachen Bildungspolitik stellt Brauer dem Landesvater ebenfalls ein schlechtes Zeugnis aus. Im Bundesvergleich seien Schüler aus Baden-Württemberg in der Ära Kretschmann stark abgerutscht. Als Zweitkandidatin nominierte die FDP-Wahlkreiskonferenz Silvia Hapke-Lenz. Die Haller Anwältin betonte, Stephen Brauer im Wahlkampf nach Kräften unterstützen zu wollen. Gm  / FDP FN vom 10.07. 2020
 
Das Foto der Wahl der Bewerber zum Stuttgarter Landtag zeigt MdL Stephen Brauer (und FDP-Betreuungsabgeordneter für den Main-Tauber-Kreis) und  die Zweitkandidatin Silvia Hapke-Lenz.  FDP