20.06.2020 - Geburtstag Ingo Brudereck wurde am Freitag 70 Jahre alt / Durch viele Ehrenämter weit über die Stadt-, Kreis- und Landesgrenzen hinaus bek

Aus dem „Nordlicht“ wurde längst ein Bischemer

Tauberbischofsheim. Aus dem gebürtigen „Nordlicht“ ist längst ein richtiger „Bischemer“ geworden – ein „Bischemer“, der durch seine vielen Ehrenämter weit über die Stadt-, Kreis- und Landesgrenzen hinaus bekannt ist: Ingo Brudereck. Am Freitag feierte er seinen 70. Geburtstag.

 

Helfen als Bedürfnis

Der Wunsch, helfen zu wollen, sich in der Gesellschaft einzubringen, wurde Ingo Brudereck schon in die Wiege gelegt. Bereits von Kindesbeinen waren er und seine drei Brüder zum Helfen angehalten – die Eltern lebten es ihnen zu Hause in Wilhelmshaven vor. Durch den Beruf des Vaters musste die Familie oft umziehen, unter anderem auch nach Erlangen. Dort ließ sich Ingo Brudereck zum Einzelhandelskaufmann ausbilden. Danach verbrachte er seine Militärzeit bei der Bundesmarine und musste sich dabei an viele verschiedene Standorte im hohen Norden gewöhnen. In Kiel wurde er zum ersten Mal politisch aktiv.

 

Aus beruflichen Gründen warf Brudereck seinen Anker im Main-Tauber-Kreis. In Wertheim und später in Tauberbischofsheim wirkte er lange als Bundesbankbeamter. Wie bereits bei der Bundesmarine wurde er auch hier in den Personalrat gewählt.

 

Die Liste seiner aktiven ehrenamtlichen Tätigkeiten ist schier unglaublich lang. Sein Name ist zum Beispiel untrennbar mit dem TSV Tauberbischofsheim verbunden, dessen stellvertretender Vorsitzender er seit 1990 ist – seit 30 Jahren also. Zudem füllt er die Funktion des TSV-Delegierten aus.

 

Genauso lang gehört Ingo Brudereck als aktives ehrenamtliches Mitglied zum Partnerschaftskomitee der Stadt Tauberbischofsheim, seit 2006 ist er dessen Präsident. Die Freundschaft mit den Städten Duderstadt und Vitry-le-François bedeutet ihm besonders viel. Persönliche Erlebnisse mit Franzosen prägten ihn sehr. Sein Einsatz für Frieden und Freiheit ist für ihn als weltoffenen Tauberbischofsheimer eine Herzensangelegenheit. „Dem ehrenamtlichen Handeln der Bürger aus Vitry und Tauberbischofsheim ist es unter anderem zu verdanken, dass Grenzen kein Hindernis sind. Ich bin stolz und dankbar, dass ich zu dieser lebendigen und vertrauensvollen Partnerschaft dieser beiden Städte mit beitragen durfte und darf. Sie wird auch in Zukunft noch lange währen“, so lautet seine Überzeugung.

 

Auch mit dem Schulzentrum am Wört ist Ingo Brudereck eng verbunden. Seit 1997 bekleidet er das Amt des Fördervereinsvorsitzenden. „Den Blickwinkel der Kinder und Eltern kann man nur verstehen, wenn man ihre Wünsche und Probleme kennt und sich ihrer annimmt“, so seine Erfahrung.

 

Seit 40 Jahren FDP-Mitglied

Politisch gesehen blieb er „seiner“ FDP stets treu. Seit 40 Jahren ist er aktives ehrenamtliches Mitglied, seit 1983 stellvertretender Vorsitzender im Main-Tauber-Kreis, Kreis-Delegierter zu den Parteitagen bis zur Bundesebene und seit 35 Jahren Mitglied im Bezirksvorstand in Heilbronn-Franken.

 

Der Name Ingo Brudereck ist auch eng mit dem grenzüberschreitenden politischen Aschermittwoch der beiden befreundeten FDP-Kreisverbände Main-Tauber und Würzburg-Land verbunden. 1986 fand er das erste Mal statt. „Das“, sagt der Jubilar, „ist eine politische Veranstaltung mit einem ganz besonderen Charme, die bei den Parteizentralen in Stuttgart und München bestens bekannt ist und einen exzellenten Ruf genießt. Viele hochkarätige Redner und Parteigrößen der Freidemokraten konnte ich als Initiator des Treffens bereits persönlich begrüßen“, so Brudereck. In diesem Jahr fand der gemeinsame politische Aschermittwoch zum 35. Mal statt und spiegelt damit im persönlichen und politischen Sinn sein halbes Leben wider.

 

Seit 1996 amtiert Ingo Brudereck zudem als Kreisgeschäftsführer der FDP. Er gehört zu den Gründungsmitgliedern der Jungen Liberalen in der Region Odenwald-Tauber.

 

Sein unermüdlicher und engagierter Einsatz für die Stadt Tauberbischofsheim und die Gesellschaft wurde bereits mit vielen Auszeichnungen honoriert.

 

Seine Ehrenämter beim TSV, im Städtepartnerschaftskomitee und im Realschul-Förderverein – heute dem Schulzentrum am Wört – wollte er eigentlich längst in jüngere Hände gelegt haben, doch Corona machte ihm einen Strich durch die Rechnung.

 

Seine 40-jährige aktive ehrenamtliche Tätigkeit in der FDP will er dagegen noch so lange ausführen, wie es seine Gesundheit zulässt.

 

Die Familie, Wandern, Reisen und Kochen gehören zu Ingo Bruderecks Hobbys. Freitags holt er sich stets frischen Fisch vom Tauberbischofsheimer Wochenmarkt. Auch die norddeutsche Vorliebe für Steckrübeneintopf und Grünkohl hat er sich bewahrt. Er liest gerne die FN und pflegt sein großes Archiv. Die Arbeit am Computer ist dem passionierten Teetrinker keine Last, sondern Freude.

 

Vielleicht hat er nun, als frischgebackener 70er, endlich auch mal Zeit für Dinge, die stets zu kurz kamen: das Briefmarkensammeln und die Ahnenforschung.

 

Die FN schließen sich den Glückwünschen zum Geburtstag gerne an.

© Fränkische Nachrichten, Samstag, 20.06.2020 Autor: Sabine Holroyd

 

Foto Ingo Brudereck

Ingo Brudereck mit Erinnerungsstücken aus dem hohen Norden.