16.02.2024 - Politischer Aschermittwoch der FDP-Kreisverbände Main-Tauber und Würzburg Land
Viele Ehrengäste anwesend
Der Kreisvorsitzende Main-Tauber konnte neben der »Doppelflinte« aus dem benachbarten Kreisverband Würzburg Land – gemeint ist die frisch gewählte Doppelspitze Florian Kuhl und Markus Jordan - auch die Kreisräte Albrecht Rudolf, Jürgen Vossler und Stefan Kempf sowie mehrere Stadträte und Ehrengäste, darunter die Ehrenvorsitzenden des Kreisverbandes Main-Tauber, Rolf Hammer, und aus Würzburg Land, Wolfgang Kuhl, begrüßen. Sie waren auch zusammen mit dem aktuellen Kreisgeschäftsführers Ingo Brudereck, dem Kandidaten des Main-Tauber-Kreises für die Europawahl Mirwais Wafa sowie einigen anderen die Begründer des länderübergreifenden Politischen Aschermittwochslaut FDP-Kreisvorsitzenden Benjamin Denzer. Denzer hatte seinen »Genscher-Kampfanzug« (einen gelben Pullunder) als Erinnerung an den großen Europäer und ehemaligen Außenminister Hans-Dietrich Genscher angezogen. Und kämpferisch wurde es an diesem Abend auf jeden Fall. Allen im Raum sei klar, dass die Beteiligung der FDP in der Ampel in Berlin keine »Liebeshochzeit« gewesen sei. Klar sei aber auch, dass die FDP »keine Stuhlkreis-Runde von Grünen und SPD« bereitstelle.
Danach zählte Denzer die Erfolge auf, die die FDP in Berlin durchsetzen konnte. Die Abschwächung der kalten Progression, das Planungsbeschleunigungsgesetz, Abschwächungen beim Heizungs-erneuerungsgesetz und die Ablehnung des Lieferkettengesetzes in der derzeitigen Form seien Punkte, mit denen die FDP in der Ampel glänzen kann.
Scharf verurteilte Denzer die Angriffe und Vorkommnisse bei den Aschermittwochsveranstaltungen anderer demokratischer Parteien. »Das, was heute in Biberach passiert ist, darf auf keinen Fall hingenommen werden und sich auch nicht wiederholen.« Trotzdem verschonte Denzer die Grünen nicht mit Kritik. Die »Verordnungspartei« habe seit Kurzem »ihre Liebe zum Diesel entdeckt«, nahm er Bezug auf die Wendung bei der Erzeugung von Energie bei Dunkelflaute.
Blick auf die Baden-Württembergische Kommunalwahl
Für die anstehende Kommunalwahl am 9. Juni wünschte sich Kuhl eine starke FDP, ähnlich wie Albrecht Rudolf, denn auch im Kreis sei einiges im Argen. Denzer forderte die sofortige Einführung der Bezahlkarte für Flüchtlinge, mehr Infrastrukturmaßnahmen wie eine Ortsumfahrung in Freudenberg oder Unterstützung bei der Rettung der Rotkreuzklinik in Wertheim.
Auch Florian Kuhl ging hart mit den politischen Gegnern ins Gericht. Er richtete den Blick allerdings mehr auf die Freien Wähler, ihren Vorsitzenden Hubert Aiwanger und den CSU-Vorsitzenden Markus Söder. Beiden warf er Untätigkeit vor: »Markus Söder verharrt am Stammtisch. Mit dem Finger auf Andere zeigen, das kann er gut.« Und Aiwanger schicke immer seinen Bruder vor, wenn es problematisch werde.
Das war eine gute Überleitung zu Andreas Glück, der bereits zum zweiten Mal im Main-Tauber-Kreis war. Er und Mirwais Wafa sind glühende Europäer. »Wir stehen vor großen Herausforderungen«, mahnte er mit Blick auf die Reformierung der EU und ihrer Struktur. Doch mit Blick auf die Verweigerungspolitik der AfD mahnte er an: »Wenn es um bürgerschaftlichen Mut geht, ist jeder Einzelne von uns gefragt.«
Demonstrationen alleine würden nicht reichen. Als Mitglied im Umweltausschuss sei er für den »Green Deal«, auch wenn der Weg zum Ziel noch steinig werden wird. Er monierte auch die Arbeit der CDU-geführten Kommission in Brüssel. Von dort würden viele Gesetzesvorhaben kommen, die Europa mehr schaden als nützen.
Der Blick auf die künftige Rolle Europas in der Welt war ein weiteres Thema, zumal China und die USA sich schon positionieren. Es brauche die FDP, um weiterhin freien und fairen Handel in Europa und der Welt zu gewährleisten, mahnte Glück, der auch für die Kommunalwahl warb. Hier würden junge Menschen gesucht, die die Zukunft der Königsdisziplin der Politik gestalten wollen.
Hintergrund: Auszeichnung für Wolfgang Kuhl aus Zell
Auch bei der 39. Auflage des gemeinsamen Politischen Aschermittwochs der Kreisverbände Main-Tauber und Würzburg Land durfte Wolfgang Kuhl nicht fehlen. Er war zusammen mit Kreisgeschäftsführer Main-Tauber, Ingo Brudereck, und wenigen anderen der Begründer der Veranstaltung. Als ehemaliger Kreisvorsitzender Würzburg Land hatte er maßgeblich Anteil am Erfolg dieses Formats, lobte ihn Benjamin Denzer bei der diesjährigen Veranstaltung. Wolfgang Kuhl sei "der Motor des politischen Aschermittwochs" der beiden Kreisverbände. Der "politisch gehaltvollste Stammtisch" sei auch das Werk von Kuhl, der immer grenzüberschreitend gedacht habe und immer an der Sache orientiert ist. Denzer hofft, dass sich Kuhl noch lange in die Kreispolitik einbringen wird und überreichte ihm eine besondere Urkunde sowie eine Flasche „Champagne aus Vitry-le-Francois“, und 1 Fl. Wein, der die Verbindung der beiden Kreisverbände symbolisiert.
Foto von Dieter Ziegel: Für seine Verdienste um die länderübergreifende Zusammenarbeit von Main und Tauber wurde Wolfgang Kuhl (links) von Benjamin Denzer (Dritter von links) ausgezeichnet. Mit auf dem Bild Kreisrat Albrecht Rudolf 2. Von links) und Europa-parlamentskandidat des Main-Tauber-Kreis Mirwais Wafa (2. von rechts), rechts Ingo Brudereck
Foto von Grünke Büro Glück: Viel lokale Prominenz beim Politischen Aschermittwoch der FDP-Kreisverbände Main-Tauber und Würzburg Land mit Festredner Andreas Glück (Zweiter von links).